Politischer Aschermittwoch in Zirndorf mit Lars Klingbeil

Lars Klingbeil beim Politischen Aschermittwoch 2024 in Zirndorf
Jürgen Kotzbauer / SPD Fürth-Land

15. Februar 2024

In der vollbesetzten Paul-Metz-Halle machten der Parteivorsitzende der SPD Lars Klingbeil und der mittelfränkische SPD-Europawahlkandidat Matthias Dornhuber ihre Standpunkte und die der Partei deutlich. Pointiert, aber nicht unter der Gürtellinie.

Nach den Grußworten des Hausherrn, Bürgermeister Thomas Zwingel, und des Landtagsabgeordneten Horst Arnold, stimmte Matthias Dornhuber auf die Europawahl im Juni ein: Er will das soziale Profil der SPD herausstellen. „Die SPD macht den Unterschied für die Menschen – vor Ort, in der Bundespolitik und ganz besonders auch in der Europapolitik. Wir brauchen einen sozialen Green Deal. Wir brauchen einen Fokus auf soziale Sicherheit für die hart arbeitende Mehrheit überall in Europa. Wir brauchen gute Arbeitsbedingungen, ordentliche Bezahlung, gleiche Bezahlung für Männer und Frauen. Große Konzerne und Börsenspekulanten müssen genauso Steuern zahlen wie die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Und wir brauchen eine Außenhandelspolitik, die Gerechtigkeit schafft und Preisdumping auf dem Rücken von Menschen und Umwelt durch gemeinsame Standards verhindert.“

Lars Klingbeil konzentrierte sich auch in Zirndorf auf die Bundespolitik und die Regierung in Bayern. Stimmlich schon etwas angeschlagen von seinem Auftritt am Vormittag in Vilshofen, traf er doch den richtigen Ton.
„Es darf in der Politik nicht darum gehen, ob jemand Auto fährt, Bratwurst isst oder mit dem Flieger einmal im Jahr nach Mallorca fliegt. Nicht darum, welche Sprache wir sprechen oder ob wir gendern. Lasst uns darauf konzentrieren, was wirklich wichtig ist. Es geht für uns doch um bezahlbare Miete, um gute Löhne, um anständige Pflege und die beste Bildung für unsere Kinder.“
„Wer sogar intern gegen Laschet verliert und vor dem Aiwanger so den Buckel macht, wie Markus Söder das im letzten Jahr getan hat, wer keine Kraft hat, einen solchen Typen aus dem Amt zu jagen, der hat nicht das Zeug zum Bundeskanzler.“
„In Zeiten, wo wir ernsthafte Krisen zu bewältigen haben, simuliert Markus Söder hier in Bayern Politik! Das wichtigste politische Programm von Markus Söder ist ein Genderverbot! Nicht umsonst hat er sich doch kürzlich als Bismarck verkleidet.“
Besonders bei den Themen Populismus und die Gefahren für das Land durch Rechtsextreme gab es viel Beifall von den Zuhörerinnen und Zuhörern.

Vor der Halle nutzen Landwirte die Veranstaltung für eine weitere Protestaktion. Ein großer Teil der Demonstranten folgte der spontanen Einladung in die Halle und hörte den Reden zu. Lars Klingbeil dankte in seiner Rede den anwesenden Landwirten für ihren friedlichen Protest. Besonders nach den Zwischenfällen vom Vormittag in Biberach ist die Bereitschaft der hiesigen Landwirte zum Dialog besonders zu erwähnen. Die Bauern reagierten auf dieses Statement mit stehendem Applaus.

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